BFE

Die Rolle des BFE im Energiekomplott

Die Auseinandersetzung mit dem BFE geht auf Jahrzehnte zurück. Im Februar 2001 trat Walter Steinmann seinen Job als Direktor des Bundesamtes für Energie an, und drohte sofort mit dem CO2-Knüppel, wenn das Volk nicht das macht was er will! Er wird Nachfolger von Eduard Kiener – beide SP-Schweiz.

Wie kann man aus dem Komplott-Rolle aussteigen?

Die moderne Psychoteraphie gibt vor, dass man einem Gegner – so er denn ein würdiger Gegner ist – die Möglichkeit geben soll, aus seiner Rolle auszusteigen, damit er keinen Gesichtsverlust erleidet. Mehrmals habe ich den Institutionen vorgeschlagen, was zu tun sei, um „die Kuh vom Eis“ zu bringen.
Alt NR Rolf Hegetschweiler hat mich deshalb gebeten, mein in rund 50 Jahren angestautes Wissen auf zwei A4-Seiten zusammenzufassen.

Leider hat es nichts gebracht, weil ein von Energie-Sekten gesteuertes Komplott kaum wandelbar ist. Dennoch versuche ich es zur Güte erneut:

Im Prinzip es relativ einfach aus dieser Komplott-Sackgasse herausfinden, wenn sich die Herren vom SIA, der ETH und der EMPA an die Erkenntnisse aus den Jahren 1925 bis 1927 erinnern würden. Damals heizte man noch mit Kohle, und ein Holzbrett war bereits ein kostbares Gut. Die Energiekrise war damals auf einem Höhepunkt und Holz war derart knapp verfügbar, dass sogar die Toten in mehrfach verwendbaren Papiersärgen auf dem Friedhof verklappt wurden. Europaweit wurde der damalige Energieverbrauch für beheizte Gebäude mit der „Kennziffer“ ermittelt und verglichen und  im „Gesundheits-Ingenieur“ publiziert.

Diese „Kennziffer“ orientierte sich an der verbrauchten Energiemenge pro Kubikmeter beheiztem Gebäude, in einer Zeiteinheit von Stunden und der Temperaturdifferenz von innen nach aussen in Grad Celsius. Auf heutige Werte umgerechnet würde man die „Kennziffer“ als Energie-Verbrauchs-Leistung (EVL) in Watt pro Kubikmeter Kelvin bzw. Grad Celsius = W/m3K bezeichnen. Diese alte/neue Masseinheit würde den Energieausweis bzw. den Energie-Pass qualifiziert ersetzen.

Warum?
Wie bereits oben erwähnt sind die Bildungs- und Normen-Institutionen in der Schweiz seit Jahrzehnten von der fixen Idee besessen, dass die Wärmedämmung alleine, die prioritäre Massnahme bildet, um bei Gebäuden Heizenergie einzusparen. Hierbei handelt es sich, um die These welche sich nur auf die U-Wert-Theorie abstützt, die allerdings bis heute wissenschaftlich-experimentell noch nicht validiert wurde. Der U-Wert (früher k-Wert) beschreibt die Energiemenge, welche aus einem Gebäude bei konstanten Randbedingungen von innen nach aussen abfliesst. Die Masseinheit des U-Wertes ist: W/m2K.

In der Energiebedarfs- oder der Energieverbrauchs-Berechnung wird dann nach dieser Theorie die Energiemenge in Kilowattstunden pro Quadratmeter Gebäudefläche in einem Jahr berechnet = kWh/m2a. Da nach Meinung des SIA Menschen und Gebäude offenbar nur zweidimensionale Objekte sind, existiert kein Hinweis dazu, dass man auch die Raumhöhe als Bemessungsgrösse verwenden könnte. Auch das herrschende Klima, als Differenz in Grad Celsius bleibt aussen vor, obwohl man heute nebst der Temperaturdifferenz auch noch die solare Strahlung, die Windgeschwindigkeit, die Luftfeuchtigkeit sowie die Beschattung als reale Grössenordnungen in die energetischen Betrachtung eines beheizten Gebäudes einbeziehen sollte. Der Energiebedarf bzw. der Energieverbrauch sollte wie im Jahr 1925 richtigerweise auf die Gebäudekubatur bezogen werden. Man war also in Sachen einer energiebezogenen Masseinheit im Jahr 1925 viel weiter als heute.

Da seit über 40 Jahren die Bau-Forschung im Energie-Bereich ausblieb, wird es – wenn überhaupt – bestenfalls in 20 bis 30 Jahren möglich sein, einen allgemein gültigen Berechnungsansatz für den Energieverbrauch beheizter Gebäude zu entwickeln. Fakt ist: Die Grundlagenforschung fehlt.

Da es aus energetischer Sicht keinen Sinn macht, dem Volk weiterhin ohne Nachkontrolle vorzuschreiben, wie es mit den Wärmedämmvorschriften nach der SIA-Norm 380/1 Bauen muss, drängt sich eine Änderung der Masseinheit auf.

Die Absicht, dass mit den SIA-Normen die energiepolitischen Ziele des Bundesrates insbesondere eines nahezu klimaneutralen und dekarbonisierten Gebäudebestandes bis zum Jahr 2050 – was auch bei der Schweizerischen „Energiestrategie 2050“ angestrebt wird – erreicht werden kann, ist nicht möglich. Man kann die die SIA-Norm 380/1 weder upgraden noch ersetzen, weil Etwas das falsch ist, immer falsch bleiben wird.

Also zum Teufel mit der SIA-Norm 380/1 und stattdessen ein Paradigma Wechsel, wenigsten hin zur einer neuen Masseinheit als Vergleichs- und Zielgrösse aus dem Jahr 1925 in W/m3K!

Der Staat soll lediglich als neue Masseinheit eine Energie-Verbrauchs-Leistung (EVL) in W/m3K vorschreiben, die hinterher kontrolliert und bei Nichterfüllung finanziell geahndet werden kann. Wie diese vorgeschriebenen Ziele zu erreichen sind, ist eine Angelegenheit der Baufachleute und nicht die des Staates. Der Wettbewerb und die passive Nutzung der Sonnenenergie stünden dann im Vordergrund und die Bauqualität könnte drastisch erhöht werden.

Paul Bossert, Dipl. Bauing. FH, Architekt
CH-4051 Basel, 1. Mai 2017

Gründe, warum die Energiestrategie 2050 am 21. Mai an der Urne abgelehnt werden MUSS!